04.07.2019
Gemeinden und Verwerter aus der Region Bern haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen den zunehmenden Plastikanteil in der Grüngutsammlung zu kämpfen. Mit Unterstützung des Kantons wurde dazu Anfang Mai 2019 eine Sensibilisierungskampagne gestartet.
Fremdstoffe – insbesondere Plastik – gehören nicht in die Grünabfuhr. Allerdings sind die separat gesammelten Grün- und Bioabfälle aus Privathaushalten aus allen Regionen des Kantons Bern zunehmend versetzt mit Fremdstoffen. Es landen zu viele Plastikmaterialien (Verpackungen, Säcke, Folien, etc.) und andere nichtbiogene Stoffe in den Grüncontainern. Diese müssen in den Verwertungsanlagen mit grossem Aufwand von Hand aussortiert werden. Was dabei nicht erkannt wird, landet bei der Weiterverarbeitung schliesslich im Kompost oder Dünger, der wieder auf den Feldern verteilt wird, inklusive den darin verbleibenden Plastikteilen und artfremden Stoffen. Will man die Aussortierung dieser fremden Materialien technisch lösen, wäre das mit sehr hohen Kosten bei den Sortieranlagen – und damit einem Anstieg der Verwertungsgebühren – verbunden. Es sind darum griffige Massnahmen gefordert, mit denen in erster Linie vermieden werden soll, dass Plastik überhaupt in den Grüngut-Kreislauf gelangt.
Gemeinsam für bessere Grüngut-Qualität
Die Art der Grüngutsammlung variiert im Kanton Bern von Gemeinde zu Gemeinde. Die einen sammeln ausschliesslich Gartenabfälle, andere zusätzlich Rüstabfälle und Speisereste. Allen gemeinsam ist, dass der zu hohe Fremdstoffanteil ein Problem darstellt. Aus diesem Grund haben die Vertreterinnen und Vertreter der Abfallregion Bern ihre Kräfte gebündelt und lancieren gemeinsam eine Sensibilisierungskampagne in der Bevölkerung. Unter dem Motto «Stop Plastic!» werden verschiedene Informations- und Kommunikationsaktivitäten umgesetzt. Kernstück bildet dabei die gemeinsame Website www.stop-plastic.ch, auf der mit einer klaren Bildsprache und leicht verständlich auf die korrekte Grüngutsammlung und -bereitstellung, die Kreislauf-Problematik und auf die einzelnen Gemeindeangebote hingewiesen wird.
Kommunikativ ergänzt wird die Website mit einer Print- und Online-Kampagne, im Rahmen derer Inserate, Plakate, öV- und Poststellenwerbung und Onlinebanner geschaltet werden. Weitere Aktionen, wie ein Video-Wettbewerb, sind im Verlauf des Sommers 2019 geplant. «Es ist sehr motivierend und zielführend, dem Plastik gemeinsam den Kampf ansagen und nach Lösungen suchen zu können», sagt Daniel Trachsel von der KEWU AG, Krauchthal.
Weitere Gemeinden und Verwerter sind eingeladen, sich an der Kampagne zu beteiligen.
Informationen unterwww.stop-plastic.ch
Abfallregion Bern
Die Abfallregion Bern ist eine lose Kooperation von kommunalen Entsorgungsämtern und Zweckverbänden im Kanton Bern. Das Ziel der Kooperation ist ein regelmässiger Austausch zu gemeinsamen Aufgaben im Abfallbereich und die Bündelung von Ressourcen.
Weitere Auskünfte erteilen:
KEWU AG, Grüngutverwertung, Ökostrom, Deponie, Daniel Trachsel,
Tel. 031 858 22 22, administration@kewu.ch
AVAG AG für Abfallverwertung Thun: Werner Grossen, Leiter Marketing & Verkauf,
Tel. 033 226 56 14, w.grossen@avag.ch
Kanton Bern: Marc Häni, Amt für Wasser und Abfall,
Tel. 031 633 39 55 marc.haeni@bve.be.ch